Generation H2 – das Wasserstoffprogramm der Region Hannover
Klimaschutz ist kein Randthema in Wirtschaftsberichten mehr, sondern eine klare, politische Zielvorgabe. Es wird deutlich, dass die Kosten, die durch die weitere Erderwärmung verursacht werden, ein Vielfaches höher sein könnten, als die Investition in innovative Präventionsmaßnahmen bspw. zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes.
Um die von der Bundesregierung und von der Region Hannover beschlossenen Klimaschutzziele erreichen zu können, ist die schnelle Entwicklung und Nutzung der Wasserstofftechnologie ein wichtiger Baustein. Wesentlich dabei ist es, regionale Wasserstoff-Wertschöpfungsketten mit Partnern aufzubauen, die (grünen) Wasserstoff wirtschaftlich erzeugen und sie mit denjenigen zu vernetzen, die ihn nutzen.
Die Herausforderungen einer zukünftig umfassenden Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff sind vielschichtig
- Der hohe Bedarf von „grünem“ Wasserstoff erfordert einen massiven Ausbau der Erzeugung von Strom aus Windkraft und Solaranlagen.
- Der Bestand an Tankstelleninfrastruktur und Wasserstoffproduktionsanlagen ist bei Weitem noch nicht ausreichend.
Mit unserer Programminitiative werden drei zentrale regionalpolitische Ziele verfolgt:
- Erreichung der Klimaschutzziele der Region Hannover.
- Investitionen in die regionale Wirtschaft.
- Stärkung der Zukunftsfähigkeit der regionalen Wirtschaft durch Implementierung neuer Technologien, die in zukünftigen Märkten hohe Wachstumsraten versprechen.
Wie soll das geschehen?
Ein wichtiger Lösungsweg ist der zügige Aufbau von „cross-industry partnerships“ (projektbezogene Kooperationen). Hierbei gilt es, die Wirtschaftspartner, die Wasserstoff wirtschaftlich erzeugen mit denen zusammenzubringen, die ihn nutzen.
Darüber hinaus muss in unterschiedlichen Branchen nach Möglichkeiten gesucht werden, wie durch die Nutzung von Wasserstoff CO2 Emissionen reduziert werden können. Das können bspw. innovative Projekte zur Reduzierung von CO2 Emissionen bei der Zementherstellung – einem der Hauptemittenten von CO2 – oder Projekte zur Herstellung klimaneutral erzeugter Treibstoffe für Flugzeuge und Schiffe sein.
Auf regionaler Ebene bedeutet das, Unternehmen zu mobilisieren, Lösungen für industrielle Nutzungen im Zusammenhang mit der Wasserstofftechnologie zu entwickeln und einzusetzen. Fördermittel und Beteiligungskapital im Rahmen des Wasserstoffprogramms der Region Hannover sollen diesen Prozess beschleunigen.
Wasserstoff als wichtigen Energieträger auf dem Weg zu einem CO2 neutralen Wirtschaftsraum zu entwickeln ist eine Herausforderung, die nur gemeinsam, interdisziplinär und mit Know-how-Transfer zwischen Wirtschaft, Forschung, Bildung und Verwaltung zu meistern ist.
Neben der Herausforderung der Entwicklung breitentauglicher Anwendungstechnik und dem Aufbau der erforderlichen Versorgungsinfrastruktur ist der Aufbau und Transfer von H2-Kompetenz und Know-how ein zentraler Baustein dabei, die Technologie in den Unternehmen zu etablieren.
Mit dem Fort- und Weiterbildungsprogramm der Leibniz-Universität in Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg sowie dem H2-Forschungscampus an der Leibniz-Universität wurden und werden wichtige Einrichtungen geschaffen, die zum einen hochqualifizierte H2-Experten in der Region ausbilden und zum anderen die Forschung direkt regional verankern. Der kurze Draht zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wird durch Informationsveranstaltungen zum Wissensaustausch und die Schaffung und Stärkung lokaler Netzwerke unterstützt.
Kontakt
Martin Bostelmann
Region Hannover
Wirtschaftsförderung
Fachbereich Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung