Die Dimensionen der Vielfalt
Die Charta der Vielfalt bündelt sieben Vielfaltsdimensionen, die am engsten mit der Persönlichkeit eines Individuums verbunden sind: Alter, ethnische Herkunft & Nationalität, Geschlechte & geschlechtliche Identität, körperliche & geistige Fähigkeiten, Religion- & Weltanschauung, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft.
Neben diesen Kerndimensionen sind auch äußere Dimensionen, wie beispielsweise Einkommen und Berufserfahrung relevant. Diese sind, im Gegensatz zu den Kerndimensionen der Vielfalt, deutlich wandelbarer. Bei der Betrachtung gilt es die Ganzheitlichkeit von Vielfalt als auch die Intersektionalität, also das Zusammenwirken mehrerer Identitätsmerkmale, zu berücksichtigen.
Dimensionen der Vielfalt
Alter
Die Kerndimension Alter bezieht sich auf Mitarbeitende unterschiedlichen Alters, von jungen Berufseinsteiger*innen bis hin zu erfahrenen Fachkräften – d.h. Traditionals, Babyboomer sowie die Generationen X, Y und Z. Unterschiedliche Generationen weisen oft unterschiedliche Merkmale, Perspektiven und Wertesysteme auf, was Herausforderungen aber auch Chancen mit sich bringt. Wichtig ist dabei, die Fähigkeiten und Perspektiven aller Altersgruppen zu würdigen, den Wissenstransfer zwischen den Generationen sicherzustellen sowie eine lebensphasenorientierte Personalpolitik.
Beispielmaßnahmen: Altersgerechte Arbeitsplätze einrichten, Mentoring- oder Wissenstransfer-Programme einführen, Gesundheitsmanagement einführen.
Ethnische Herkunft & Nationalität
Die Vielfaltsdimension Ethnische Herkunft & Nationalität beschreibt Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe, Nationalitäten und Hautfarben. Hier geht es um Wertschätzung von Menschen unterschiedlicher nationaler und ethnischer Herkunft, die Überwindung von Vorurteilen und die Förderung interkultureller Kompetenzen. Vielfalt bzw. ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld in dieser Dimension bereichert Unternehmen durch verschiedene Perspektiven, Kreativität und Innovationskraft.
Beispielmaßnahmen: Diverse Teamzusammensetzung, Interkulturelle Trainings anbieten, Sprachtrainings fördern.
Geschlecht & geschlechtliche Identität
Die Dimension Geschlecht und geschlechtliche Identität zielt ab auf die Gleichstellung und Förderung aller Geschlechter im beruflichen Kontext. Es geht darum, Stereotypen zu überwinden und eine Unternehmenskultur aufzubauen, die gleiche Karrierechancen sowie Entlohnung für alle Geschlechter und geschlechtlichen Identitäten sicherstellt. Die Sensibilisierung für geschlechtsspezifische Vielfalt und die Schaffung flexibler Arbeitsbedingungen sowie Chancengleichheit und Akzeptanz sind wichtige Aspekte dieser Dimension.
Beispielmaßnahmen: Recruiting- sowie Beförderungsprozesse geschlechtersensibel gestalten, Geschlechtergemischte Teams, Führungskräftetrainings mit Fokus auf unbewussten Vorurteilen.
Körperliche & geistige Fähigkeiten
Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen, chronischen Krankheiten oder neurodivergenten Menschen steht im Mittelpunkt dieser Dimension. Ziel ist es, Barrieren abzubauen, Zugänglichkeit zu verbessern und die Arbeitsumgebung so anzupassen, dass alle Mitarbeitenden ihre Fähigkeiten voll entfalten können. Sensibilisierung und spezifische Unterstützungsangebote tragen dazu bei, ein inklusives Arbeitsklima zu fördern.
Beispielmaßnahmen: Jugendliche mit Schwerbehinderung in der Ausbildung fördern, mit Behindertenorganisationen kooperieren, Barrierefreie Arbeitsplätze einrichten.
Religion & Weltanschauung
Die Dimension Religion & Weltanschauung bezieht sich auf die Anerkennung und Einbeziehung verschiedener Glaubensrichtungen, spiritueller und weltlichen Überzeugungen. Unternehmen, die diese Dimension berücksichtigen, schaffen eine Kultur der Offenheit, der Toleranz und des Respekts, in der religiöse und weltanschauliche Bedürfnisse Raum finden und akzeptiert werden.
Beispielmaßnahmen: Räume der Stille einrichten, Kantinenangebot an religiöse Bräuche anpassen, Religiöse Feiertage (z.B. bei der Urlaubsplanung oder bei wichtigen Meetings) beachten.
Sexuelle Orientierung
Diese Dimension umfasst die Anerkennung und Unterstützung von queeren Personen am Arbeitsplatz. Unternehmen sollten dabei eine Atmosphäre der Akzeptanz schaffen, in der Mitarbeitende ihre Identität und Persönlichkeit offen leben können – ohne Angst vor Diskriminierung. Diversitätsbewusste Richtlinien und eine offene Kommunikation sind hierfür essenziell.
Beispielmaßnahmen: LGBTQ*IQ-Netzwerk initiieren; Bestandsaufnahme durchführen, um Diskriminierungen zu identifizieren und zu beseitigen.
Soziale Herkunft
Soziale Herkunft bezieht sich auf die unterschiedlichen Lebens- und Bildungswege, die Menschen in die Arbeitswelt einbringen. Die soziale Herkunft hat leider auch heutzutage noch einen Einfluss auf Bildungs- und Arbeitsmarktchancen. Die Anerkennung dieser Vielfalt bedeutet, Chancengleichheit zu fördern, Vorurteile abzubauen und Talente unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund zu erkennen und zu nutzen.
Beispielmaßnahmen: Menschen mit geringem Bildungsgrad in ihrer Ausbildung unterstützen, Mentoring Programm für Mitarbeitende aus nichtakademischen Haushalten, Einbindung sozialer Unternehmen und Initiierung gemeinsamer Projekte.
Kontakt
Melanie Albrecht
Region Hannover
Wirtschaftsförderung
Fachbereich Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung
Finja Hartwig
Region Hannover
Wirtschaftsförderung
Fachbereich Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung