Umweltbewusste Weiterbildung: Wasserstoff für Fach- und Führungskräfte

12.10.2023 -  Das Weiterbildungsprogramm „Wasserstoff für Fach- und Führungskräfte“ trägt zur umweltbewussten Orientierung von Unternehmen bei, und unterstützt den Aufbau der grünen Wasserstoffwirtschaft.
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Mitwirkende des Weiterbildungsprogramms Wasserstoff für Fach- und Führungskräfte

Ein Programm zur Weiterbildung im Zeichen der Zukunft

Wie können Unternehmen Ihren Beitrag zur Energiewende leisten? - Mit dem Projekt „Wasserstoff für Fach- und Führungskräfte“, das unter anderem von der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover gefördert wird, werden qualifizierte Fachkräfte für den Einsatz von grünem Wasserstoff in Unternehmen ausgebildet. Das Ziel des Weiterbildungsprogramms ist die Entwicklung und Pilotierung eines Qualifizierungsangebots der Wasserstoffwirtschaft in Niedersachsen.

Die Leibniz Universität Hannover, die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES) betreiben gemeinsam das Weiterbildungsprogramm. Das Projekt leistet seit September 2022 unter der Leitung von Herrn Dr. Ruggero Capperucci nicht nur einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende in Niedersachsen, sondern auch zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts.

Interessantes Interview mit Dr. Ruggero Capperucci

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Auftaktseminar des Weiterbildungsprogramms Wasserstoff für Fach- und Führungskräfte

Herr Dr. Capperucci, Sie leiten seit März 2022 das Weiterbildungsprogramm. - An wen richtet sich das Programm und was sind die Schwerpunkte?

Das Programm richtet sich an Fachleute, die in ihrem Tätigkeitsfeld mit den verschiedenen Aspekten der erneuerbaren Energien in Berührung kommen oder die sich das notwendige Know-how für ihre Arbeit in diesen Bereichen aneignen wollen. Unsere Zielgruppe ist breit gefächert. Es sich sowohl an Techniker*innen, die für die Industrie arbeiten, aber genauso auch an Versicherungen und Bankfachleute, die in der Lage sein müssen, das Potenzial und die Risiken von Wasserstoffprojekten einzuschätzen. Zur Zielgruppe gehören aber auch Fachkräfte der öffentlichen Verwaltung, die solche Projekte im Hinblick auf ihre Genehmigung bewerten müssen.

Unser Ziel ist es, Fach- und Führungskräfte auszubilden, die in der Lage sind, die vielfältigen Aspekte zu verstehen, die mit der Realisierung eines Wasserstoffprojekts verbunden sind. Daher reichen die Weiterbildungsinhalte von den technologischen Komponenten und der wirtschaftlichen Machbarkeit bis hin zu den rechtlichen Anforderungen des Genehmigungsverfahrens, der Sicherheit und der Wartung. Es handelt sich um ein sehr anspruchsvolles und multidisziplinäres Weiterbildungsprogramm, für das wir einige der führenden Expert*innen in den verschiedenen Bereichen engagieren konnten. Das Programm ist zudem nicht auf einen Standort fokussiert. Unsere Seminare finden in Hannover, Oldenburg und Bremerhaven statt.

Erzählen Sie uns bitte, was sind die Motivation und Zielvorstellungen der Teilnehmenden?

Diese kommen mit unterschiedlichen Hintergründen zu uns. Das bereichert die Teamarbeit ungemein und kommt besonders positiv in der Projektarbeit zum Ausdruck, in die alle Teilnehmenden ihre Stärken einbringen können.

Zu den Gründen, an einem Wasserstoff-Weiterbildungsprogramm teilzunehmen, gehören meiner Meinung nach die Möglichkeit, in die eigene berufliche Entwicklung zu investieren, und das große Netzwerk an Kontakten, das eine solche Gelegenheit bietet. Außerdem die Chance, mit einer sich schnell und ständig weiterentwickelnden Industrie Schritt zu halten, sowie die Aussicht, zu den Pionier*innen in dieser Branche zu gehören.

Wer steckt eigentlich hinter dem Projekt?

Die Weiterbildung wurde vom Center für lebenslanges Lernen (C3L) entwickelt und in Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität Hannover, der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES konzipiert.

Ermöglicht wurde die Planung durch eine Förderung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, der Region Hannover und der Stadt Oldenburg. Diese drei Akteure haben auch die Durchführung der Pilotphase unterstützt, die hinsichtlich der Teilnahme sehr erfolgreich lief.

Wie können wir uns das Format in der Durchführung genau vorstellen?

Neben der Vermittlung von Know-how ist eine Mischung von online-unterstütztem Selbststudium, Lernaktivitäten in Einzel- oder Gruppenarbeit und Präsenzseminaren zur Anwendung des Gelernten auf die Praxis zentral. So werden die Teilnehmenden aufgefordert, eine Wasserstoffanlage zu entwerfen und dabei alle Aspekte zu berücksichtigen: Von der Wahl der am besten geeigneten Technologien, über die Entwicklungs- und Wartungskosten, bis hin zur Markteinführung des Endprodukts.

Die synchronen Online-Meetings und die Präsenzseminare beinhalten sowohl Phasen des Wissenstransfers sowie praktische Beispiele und Übungen. Darüber hinaus gibt es ausreichend Zeit und Raum für den direkten Austausch mit unseren Expert*innen, sowie für die Netzwerkpflege der Teilnehmenden untereinander. Nicht zuletzt bieten wir ergänzende Aktivitäten wie Exkursionen von Betrieben und Industrieanlagen und informelle Kaminabende mit Expert*innen aus verschiedenen Bereichen an. Im vergangenen Jahr besuchten wir beispielsweise die Werke der Salzgitter AG und der JA-Gastechnology in Burgwedel, den Gasspeicher der EWE und die power2fuel-Produktionsanlage in Brunsbüttel, sowie die Labore des Instituts für Elektrische Energiesysteme (IFES) in Hannover und des Fraunhofer Institut für Windenergiesysteme (IWES) in Bremerhaven.

Welche Erfahrungen haben die Teilnehmenden bislang gemacht?

Die bisherigen Rückmeldungen sind durchweg positiv. Insbesondere die Möglichkeiten des Dialogs in Form der Vernetzung durch die Projektarbeit, der Austausch mit den Referent*innen, die Exkursionen und die Kaminabende stellen einen großen Mehrwert dar, den keine Online-Lösung mit all ihren Möglichkeiten bieten kann. Man darf nicht vergessen, dass die Teilnehmenden neben den Netzwerken unserer wissenschaftlichen Partner und Förderer auch auf die Netzwerke unserer Associated Partner (efzn, OLEC, ZEW, WAB) sowie auf das Kontaktnetzwerk unserer Referent*innen bei führenden Wasserstoffunternehmen (DLR, TU Clausthal, von Bredow Valentin Herz Kanzlei, Enervis, EWE, TÜV Süd) zugreifen können. Ich kann bestätigen, dass man aus dem Kurs nicht nur mit einer neuen beruflichen Qualifikation herausgeht, sondern auch mit einem erneuerten, gefestigten und erweiterten menschlichen und kontaktbezogenen Erfahrungsschatz.

Was waren im Rückblick Ihre drei Highlights im ersten Durchlauf des Weiterbildungsprogramms?

Es ist schwierig, dies in drei Punkten zu sagen, aber, wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen: Qualität und Vielfalt der Inhalte, praxisorientierte Weiterbildung, und Vernetzung.

Wo kann man mehr erfahren?

Auf unserer Website findet man alle detaillierten Informationen und auf unserer LinkedIn-Seite die neuesten und aktuellsten Aktivitäten. Über die Website kann man auch einen Beratungstermin vereinbaren: Ich beantworte gerne die Fragen potenzieller Interessent*innen und versuche Wege zu finden, ihre Anliegen zu unterstützen.

Besteht die Möglichkeit, sich noch für den nächsten Durchlauf anzumelden?

Das Programm ist auf 24 Teilnehmer*innen begrenzt und aktuell sind alle Plätze bereits vergeben. Es wird allerdings weitere Durchläufe geben. Daher lohnt es sich, frühzeitig auf uns zuzukommen.

Haben Sie Interesse?

Dann wenden Sie sich gerne an unsere Ansprechpartnerin (siehe Kontakt)

oder 

Dr. Ruggero Capperucci

Weiterbildungsmanagement Zertifikatsprogramm Wasserstoff

h2@uni-oldenburg.de
Tel. 0441 / 798 5046

Weitere Infos gibt es auch auf der Website unter https://uol.de/weiterbildung-wasserstoff

Kontakt

Region Hannover
Projektkoordination
Dr. Mahzad Peschke
Projektkoordination
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Beschäftigungsförderung
Fachbereich Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung
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