Immobilienmesse: Region und Landeshauptstadt gemeinsam bei Real Estate Arena
Unter dem Motto „Auf gutem Grund“ sind die Themen Wissenschaft und Wirtschaft, Wohnimmobilienmarkt und Wohnraumförderung sowie Gewerbeflächenentwicklung Schwerpunkte des gemeinsamen Auftritts von Region und Landeshauptstadt Hannover (LHH) auf der zweitägigen Messe Real Estate Arena, die am heutigen Mittwoch (24. Mai) gestartet ist. Expert*innen beider Verwaltungen führen auf dem 50 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand Fachgespräche mit den Besucher*innen. Neben dem Klimaschutz, der sowohl für die Region Hannover als auch für die Landeshauptstadt ein wichtiges Thema ist, spielen die Veränderungen in den Innenstädten eine große Rolle.
Die Real Estate Arena als noch neues nationales Messeformat für die Immobilienwirtschaft läuft noch bis zum morgigen Donnerstag (25. Mai) und wird in Hannover zum zweiten Mal ausgerichtet. Sie konzentriert sich auf die mittelständische Immobilienwirtschaft und Städte zwischen 250.000 und 600.000 Einwohner*innen mit regionaler bis hin zu nationaler Bedeutung. Die Deutsche Messe AG als Veranstalterin erwartet rund 275 ausstellende Unternehmen und etwa 5.000 Besucher*innen und damit deutlich mehr Resonanz als im Vorjahr. Das Motto der Veranstaltung ist „mutig, kontrovers und nah dran“. Parallel zu den Gesprächen auf den Messeständen gibt es ein umfangreiches Vortrags- und Diskussionsprogramm auf zwei Bühnen. Eröffnet wurde die Real Estate Arena durch Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay sowie Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG. Die acht Schwerpunktthemen der Messe sind Digitalisierung, Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit, Logistik/Mobilität, Wohnen, Handel, Touristik/Hotel und Fachkräfte.
Der Regionspräsident Steffen Krach besucht gemeinsam mit Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover, und den Bürgermeister*innen der Umlandkommunen am Donnerstag gezielt die Messe. Schwerpunkt des Besuchs bilden unter anderem Startups auf dem Gemeinschaftsstand des hannoverschen Wohnbauunternehmens meravis, die Metropolregion, die Architektenkammer, die Partnerstadt Leipzig und weitere Stände regionaler Unternehmen.
Einer der Schwerpunkte des Gemeinschaftsstands ist „Wirtschaft und Wissenschaft“: In den vergangenen Jahren sind am Standort Hannover attraktive Flächen-, Immobilien- und Infrastrukturangebote für innovative und wissensbasierte Unternehmen in unmittelbarer Nähe zu Campusbereichen der Hochschulen in die Entwicklung gekommen. Stadt und Region spüren eine anhaltende und zum Teil wachsende Nachfrage nach Technologieimmobilien, die sowohl von Forschungsinstituten, Unternehmensgründungen aus Hochschulen („Hochschul-Spin-offs“), technologieorientierten Start-Ups und Unternehmen genutzt werden können. Vor allem zwei Standorte zeigen, wie viel Potenzial für Wirtschaft und Wissenschaft im Nordwesten von Hannover steckt und in die gesamte Region ausstrahlt. Zum einen stehen rund vier Hektar Erweiterungsflächen für einen Technologiepark am Campus Maschinenbau in Garbsen zur Verfügung. Die Investorensuche läuft noch bis Ende des Jahres. Ab 2024 sollen in Kooperation mit der Stadt Garbsen die ersten Hochbauten in einem neuen Wissensquartier entstehen.
Die andere Fläche mit Potenzial, die SCIENCE AREA 30X (ehemals „Wissenschafts- und Technologiepark Hannover“), ist nur einen Steinwurf entfernt im hannoverschen Stadtteil Marienwerder. Der Standort für zukunftsgerichtete Forschungs- und Entwicklungslösungen in Wirtschaft und Wissenschaft ist in den vergangenen Jahren bereits dynamisch gewachsen. In der Kombination von Forschungsinstituten, Ausbildungszentren, jungen und etablierten Unternehmen sowie flexiblen Flächenangeboten in drei unterschiedlich ausgerichteten Technoparks und Technologiezentren ist die SCIENCE AREA 30X ein entscheidender Baustein im regionalen Innovations-Ökosystem. Zuletzt hat Anfang Mai die Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls ihr Technologiezentrum mit dem Gebäude TECH2 erweitert.
Die Anforderungen für eine nachhaltige Flächennutzung steigen. Sowohl Kommunen als auch Unternehmen stehen vor der Herausforderung, marktgerechte ansiedlungsgeeignete Gewerbe- und Industrieflächen anzubieten oder zu finden. Ob bereits vorgenutzte („Brownfield“) oder neu ausgewiesene („Greenfield“) Flächen - der Flächenverbrauch muss effizienter werden, um die gesteckten Nachhaltigkeitsziele erreichen zu können. Das Thema bewegt nicht nur Akteur*innen in und um Hannover. Lösungsansätze beschäftigen Unternehmen und Kommunen in ganz Deutschland.
So diskutierten bereits vor Messeeröffnung am gestrigen Dienstag (23. Mai) mehr als 200 angemeldete Teilnehmende aus dem gesamten Bundesgebiet auf dem der Real Estate Arena vorgeschalteten Fachkongress „Flaschenhals Gewerbefläche – Bedarf, Bestand Konzepte im Fokus von Kommunen und Unternehmen“. In der von Region und Landeshauptstadt Hannover zusammen mit der bulwiengesa AG und der Deutschen Messe AG ausgerichteten Veranstaltung waren neben zahlreichen Fachleuten aus öffentlicher Verwaltung, Wirtschaftsförderung und Immobilienwirtschaft im Zusammenhang mit „Flächenpolitik aus Industriesicht“ etwa auch die hannoverschen Unternehmen Troester, Intech Worldwide und Continental vertreten. Auch am ersten Messetag hat dieses Thema die Gespräche auf dem Gemeinschaftsstand bestimmt.
Mit der WohnBauInitiative (WoBI) unterstützt die Region Hannover die Städte und Gemeinden bei der Wohnraumversorgung und wirbt für mehr und verdichteten Wohnungsbau, insbesondere im Marktsegment Mehrfamilienhaus. Hierzu nutzt die Initiative verschiedene Instrumente, um die regionsangehörigen Kommunen zu unterstützen. Unter anderem wird die Lokalpolitik für das Thema Mehrfamilienhausbau und höhere Dichten sensibilisiert, Planungsverwaltung und lokale Immobilienwirtschaft diskutieren gemeinsam in Netzwerken über die Zukunft des modernen Wohnbaus.
Im Rahmen der Wohnbauinitiative ist vor allem die Wohnraumförderung der Region Hannover Thema auf dem Messestand. Anliegen ist, mit ihren Förderinstrumenten ausreichend bezahlbaren Wohnraum für alle Einwohner*innen der Region zu schaffen. Während die zuschussbasierte Neubauförderung aufgrund der großen Herausforderungen im Wohnungsbau aktuell einen schweren Stand hat, entwickelt sich die Förderung von Belegungsrechten im Wohnungsbestand zum Erfolgsmodell: Mit einem jährlichen Ansatz von drei Millionen Euro im Regionshaushalt konnten innerhalb von knapp drei Jahren fast 200 Wohnungen akquiriert werden. Die Nachfrage an dieser Förderung steigt stetig. Bisher wurde sie in erster Linie von privat Vermietenden abgerufen, sie richtet sich aber nicht weniger auch an Wohnungsunternehmen und größere Bestandshalter von Wohnraum.