LoRaWAN – Sensorik bei HIDD
Sensorik und das Internet der Dinge bieten viele Möglichkeiten für Unternehmen und Privatpersonen, effizienter zu arbeiten. Die Wirtschaftsförderung der Region Hannover vernetzt sogar Bienen und gewinnt daraus spannende Erkenntnisse.
Seit Sommer 2020 hat die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover gut 30.000 Mitarbeiter*innen mehr. An der Vahrenwalder Straße haben zwei vernetzte Bienenvölker ein neues Zuhause gefunden und sammeln neben Nektar auch fleißig Daten. So weiß man jederzeit genau Bescheid, wie es den Völkern geht und wie viel Honig in der Beute gerade steckt.
Unsere Bienen haben sich wunderbar am Haus der Wirtschaftsförderung eingelebt und gehen fleißig ihrer wichtigen Arbeit nach. Und wie! Dank der LoRaWAN-Daten wissen wir, dass unsere Bienen im Vergleich mit den anderen vernetzten Bienenvölkern am besten performen.
Das Projekt wird unterstützt vom Imker Marc Junker von der Imkerei Gottlieb und Therese Wittrock aus Springe, die schon viele Völker in der Region mit LoRaWAN messbar gemacht haben.
Erklärung der Icons in der obigen Jahresübersicht
Durchsicht | Durchsicht OK | Durchsicht Intervention erforderlich | Fütterung | Honigernte | Honigwaben entnommen |
Varroabehandlung mit Ameisensäure | Varroakontrolle durch Einschub | Zarge aufgesetzt | Zarge entfernt |
Fun Fact - gesunder, artenreicher Stadthonig
Stadthonig ist gesünder und sauberer als die meisten Landhonigprodukte, da in der Stadt die Pflanzen nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden und keine Monokulturen vorhanden sind. Interessant ist vor allem die Vielfalt der Pollen, die man eigentlich in Landhonig erwarten würde.
Dazu die Werte der Pollenanalyse aus dem Prüfbericht Nr. CE 2121.1774 des Instituts für Bienenkunde Celle:
Neben einer Vielzahl von Pollen nektaraloser Pflanzen (siehe Bild) setzt sich unser Honig vorrangig zusammen aus:
- Tilla (Linde) 40%
- Gleditsia (Gleditschie) 15%
- Ailanthus (Götterbaum) 12%
- Rubus-T. (Himbeere-T.) 9%
- Hydrangea-T. (Hortenien-T.) 7%
- Castanea sativa (Edelkastanie) 6%
Rückblick auf den Digitaltag 2020
Die Abkürzung steht für „Long Range Wide Area Network“ und ist ein Funknetz, welches Daten über große Entfernungen übermitteln kann und dabei nur sehr wenig Strom verbraucht. Eine handelsübliche Batterie oder ein kleiner Akku reichen da gerne einmal mehrere Jahre. So können die Daten der Temperatur- und Lichtsensoren, wie auch der Waage unter den Bienenvölkern ohne Stromanschluss, WLAN oder SIM-Karte ihre Daten regelmäßig versenden.
Das gilt natürlich nicht nur für Bienenvölker: In Zukunft können auch Mülleimer melden, ob sie voll sind und Bäume ihren Wasserbedarf signalisieren. Möglich macht das die LoRaWAN-Technologie, deren Ausbau die Region Hannover im Jahr 2021 voranbringt.
Sensoren für z.B. Feuchtigkeit, Temperatur, Feinstaubbelastung oder Bewegung können mittels LoRaWAN sehr energiesparend Ihre Informationen über Kilometer hinweg versenden. Damit diese Daten auch ins Internet gelagen, um sie auf Dashboards zu visualisieren oder Aktionen auszulösen, müssen die Datenpakete aufgefangen und auf einen Server geleitet werden. Hierzu benötigt man so genannte LoRaWAN Gateways, die die Signale aller LoRaWAN-Sensoren aus einem Umkreis von bis zu 15km aufnehmen und ins Netz leiten.
Die Wirtschaftsförderung arbeitet daran, dass dort wo LoRaWAN für Messungen oder Projekte benötigt wird auch eine entsprechende LoRaWAN-Infrastruktur vorzufinden ist. So sollen in Zukunft nicht nur kommunale Dienste wie Müllabfuhr oder Grünflächenamt von der Technologie profitieren, sondern auch Unternehmen, Schulen und Privatpersonen von den Potenzialen des „Internet of Things“ gebrauch machen können.
Städte und Regionen werden in Zukunft smart. Doch was bedeutet das überhaupt? Hauptsächlich möchte man mit der Verknüpfung von verschiedenen Technologien und Sensoren das Leben in Stadt und Region effizienter, angenehmer und umweltfreundlicher gestalten.
So können zum Beispiel die Mülltonnen mit Sensoren ausgestattet werden, die den Füllstand im Blick haben, Tonnen schon früher abholen, oder abgelegene, leere Tonnen auch eine Woche später erst abholen. So können die Routen intelligent und agil geplant werden, überfüllte Tonnen vermieden und unnötige Wege vermieden werden.
Mit LoRaWAN können aber nicht nur Mülltonnen funken, sondern auch Beete, Bäume und Grünflächen melden wie trocken oder feucht sie sind. Das kann unter Umständen Wasser sparen. In der Kanalisation kann der Wasserstand an verschiedenen Punkten überwacht werden – auch dort wo kein Stromanschluss oder Handyempfang wäre.
Unternehmen können Sensorik mit LoRaWAN, Zigbee, Bluetooth, WLAN, etc. nutzen, um z.B. den Wassereinbruch in Kabelschächten zu überwachen, zu schauen, ob die Türen und Fenster auf dem Werksgelände wirklich geschlossen sind oder wie stark die CO2-Belastung im Konferenzraum gerade ist.
Um diese Möglichkeiten zu nutzen wird sich die Region Hannover darum kümmern die Infrastruktur zu schaffen und Unternehmen wie auch Bürger*innen in der Nutzung zu schulen.
Kontakt
Tim Mittelstaedt
Region Hannover
Wirtschaftsförderung
Fachbereich Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung