Ein Rückblick: ZUKUNFT braucht VIELFALT Award 2024 – was machen die Gewinner*innen?

25.03.2025  -  Im letzten Jahr wurde der ZUKUNFT braucht VIELFALT-Award im Rahmen des Sommerempfangs der Wirtschaftsförderung Region Hannover das erste Mal an drei Unternehmen verliehen.
APS Akademie für Pflege und Soziales GmbH Azubis mit dem Award © APS – Akademie für Pflege und Soziales GmbH
APS Akademie für Pflege und Soziales GmbH Azubis mit dem Award

Am 20. Juni 2024 fand im Rahmen des Sommerempfangs der Wirtschaftsförderung Region Hannover die erstmalige Verleihung des ZUKUNFT braucht VIELFALT-Awards statt. Der Preis zeichnet Unternehmen aus, die mit innovativen Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt in der Region Hannover einen positiven Beitrag leisten. Nun, fast ein Jahr später, haben wir uns bei den Gewinner*innen erkundigt, wie der Gewinn gewirkt und was sich seit der Verleihung getan hat.

Warum haben Sie sich beworben? Was war Ihre Motivation?

ZUKUNFTbrauchtVIELFALT-Award der LPKF Laser & Electronics SE © LPKF Laser & Electronics SE
ZUKUNFTbrauchtVIELFALT-Award der LPKF Laser & Electronics SE

Robin Spremberg, SKM Gesellschaft für Niederspannungs-Systemtechnik mbH:
Beworben hatten wir uns, weil wir uns angesprochen gefühlt hatten. Wenn es um Vielfalt geht, denken wir mittlerweile nicht mal mehr darüber nach, wie wir das vielleicht umsetzen könnten. Es ist für uns also selbstverständlich. Der Treiber für unsere Bewerbung war daher genau das, ein Gefühl der Selbstverständlichkeit für Vielfalt kundtun zu wollen und dafür einzustehen.

Jenny Schröder, LPKF Laser & Electronics SE:
Die Empfehlung der Stadt Garbsen, uns für den Preis ZUKUNFT braucht VIELFALT zu bewerben, hat uns sehr geehrt und in unserer Entscheidung bestärkt. Wir sind davon überzeugt, dass Vielfalt nicht nur eine Frage der Fairness ist, sondern auch ein wichtiger Wert, den wir als Unternehmen vertreten möchten. Unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen fördern Innovationen und bessere Entscheidungen. Zudem wollten wir mit unserer Teilnahme andere Unternehmen dazu inspirieren, sich ebenfalls für mehr Vielfalt einzusetzen.

Katrin Assion, Akademie für Pflege und Soziales GmbH:
Es ist ein zentrales Thema, für das wir uns mit vielen anderen gemeinsam einsetzen. Mir war es wichtig, gerade in den politischen Zeiten, die sich im Augenblick des Wettbewerbs bereits ankündigten, ein Zeichen gegen Ausgrenzung und für mehr Miteinander zu setzen. Wir sehen hier, dass es gelingt und dass die Beschäftigung mit dem Thema einen deutlichen Mehrwert bietet. Mir war es wichtig, das zu zeigen.

Wo steht der Award bei Ihnen? Wie hat der Gewinn des Awards gewirkt?

Robin Spremberg, SKM Gesellschaft für Niederspannungs-Systemtechnik mbH:
Wie auf dem Bild wunderschön zu sehen: Er steht bei uns im Eingangsbereich auf dem Tresen des Sekretariats. Der Award lässt sich, unserer Ansicht nach, wirklich sehen und gepaart mit dem Gedanken dahinter brauchen wir ihn absolut nicht zu verstecken. Dadurch verschönert er nicht nur unser Interieur, sondern macht auch Kunden, Bewerber*innen und weitere Akteure auf sich aufmerksam.

Jenny Schröder, LPKF Laser & Electronics SE:
Der Award hat bei uns einen ganz besonderen Platz erhalten. Er steht zentral in unserem HR-Büro, wo wir unsere Mitarbeitendengespräche führen, das Thema Vielfalt einen sehr hohen Stellenwert hat und uns im täglichen Arbeiten begleitet. Der Gewinn hat intern für große Freude und Stolz bei unseren Mitarbeiterinnen gesorgt und uns darin bestärkt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Extern hat er uns eine größere Sichtbarkeit verschafft und das Interesse potenzieller Mitarbeiter*innen geweckt. Wir sind sehr dankbar für diese Auszeichnung.

Katrin Assion, Akademie für Pflege und Soziales GmbH:
Der Award steht sichtbar und ganz zentral mitten auf dem Flur in der Schule, wo wir ihn täglich alle sehen können. Auch die Auszubildenden. Mir ist wichtig, dass er nicht in einer Vitrine oder in einem Schrank weit weg vom Geschehen steht, sondern mittendrin. Und es ist auch ein ausgesprochen schöner Preis. Der Gewinn wirkt bis heute: Ich habe z.B. eine Initiativbewerbung erhalten, in der sich eine Person bewirbt, die in ihre Bewerbung konkret Bezug auf den Preis nimmt: „Die APS ist mir bereits seit 2024 bekannt, insbesondere durch die Auszeichnung mit dem Preis der Region Hannover ZUKUNFT braucht VIELFALT.“ Andere Vereine und Initiativen sind auf uns zugekommen, wir haben uns weiter zu dem Thema vernetzt und Kontakte geknüpft.

Welches ist aktuell Ihre firmeninterne Lieblingsmaßnahme für mehr Vielfalt?

Mitarbeitende der SKM GmbH © SKM GmbH
Mitarbeitende der SKM GmbH

Robin Spremberg, SKM Gesellschaft für Niederspannungs-Systemtechnik mbH:
Lieblingsmaßnahme für Vielfalt? Um ehrlich zu sein, glauben wir nicht besonders an gezielte Maßnahmen für so etwas. Vielfalt ergibt sich bei uns durch den Einsatz unterschiedlichster Akteure in unserem Arbeitsumfeld. Dabei Vorurteile außen vor zu lassen und sich immer wieder eines Besseren beurteilen zu lassen, ist hier unsere Maßnahme - wenn man so will. Gerade erst haben wir beispielsweise einen russisch-stämmigen Auszubildenden im Alter von 46 Jahren eingestellt.

Jenny Schröder, LPKF Laser & Electronics SE:
Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Förderung unserer Nachwuchsführungskräfte. Unser internationales Programm 'JuMP' ermöglicht es jungen Talenten, wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln und ein globales Netzwerk aufzubauen. Die erste Runde des JuMP-Programms haben wir in 2024 erfolgreich beendet. 15 Kolleg*innen unterschiedlicher Standorte und Abteilungen haben in drei persönlichen Modulen an internationalen LPKF-Standorten über anderthalb Jahre lang ihre Expertise um theoretisches Wissen und praktische Übung erweitert. Ergänzt wird dies durch internationale Jobrotation. Diese Maßnahmen dienen dazu, eine vielfältige Unternehmenskultur zu fördern und unsere Mitarbeitenden für internationale Herausforderungen zu qualifizieren.

Katrin Assion, Akademie für Pflege und Soziales GmbH:
Unser Diversitätsbeauftragter plant aktuell Ausflüge gemeinsam mit den Kursen, um z.B. das Haus der Religionen zu erkunden oder eine Moschee. Unterschiedliche Menschen in Kontakt zu bringen finde ich wertvoll, denn das erweitert den Blick und kann ein gegenseitiges Verständnis fördern. Ich bin dankbar, dass es so viele Menschen im Netzwerk der APS gibt, die uns so engagiert dabei unterstützen.

Haben Sie schon Pläne für weitere vielfaltsbefördernde Maßnahmen, die Sie in nächster Zeit umsetzen möchten?

Mitarbeiterin der SKM GmbH bei der Arbeit © SKM GmbH
Mitarbeiterin der SKM GmbH bei der Arbeit

Robin Spremberg, SKM Gesellschaft für Niederspannungs-Systemtechnik mbH:
Unser Team wird immer größer, jeden Tag setzen wir uns dabei ein, dass Diskriminierung, Ausgrenzung und Gruppenbildung, Themen der Vergangenheit werden. Sei es durch schulende Meetings, Lehrgänge o.Ä. Mit zunehmender Größe wird dies ein immer größerer Verwaltungs- und Kommunikationsaufwand. Ich denke, das werden unsere Vielfalts-Themen der Zukunft sein.

Jenny Schröder, LPKF Laser & Electronics SE:
Unser Unternehmen ist davon überzeugt, dass Vielfalt ein Schlüsselfaktor für unseren Erfolg ist. Durch die gezielte Einstellung von Mitarbeitenden aus verschiedenen Nationen bereichern wir unser Team um einzigartige Perspektiven und Erfahrungen. Zukünftig soll ein weltweites Recruiting uns ermöglichen, die besten Talente aus aller Welt zu gewinnen und so unsere Innovationskraft zu steigern. Um möglichen Sprachbarrieren in der Einstellung internationaler Talente zu begegnen, bieten wir bei Bedarf Sprachkurse zum Erlernen der deutschen oder englischen Sprache an. Erst neulich haben wir unsere Führungsgrundsätze in internationaler Zusammenarbeit neu überarbeitet und veröffentlicht. Bei deren Implementierung möchten wir Führungskräfte dafür sensibilisieren, nicht in Schubladen zu denken, sondern ihre Perspektiven zu erweitern.

Katrin Assion, Akademie für Pflege und Soziales GmbH:
Im September wird der Tag der Vielfalt umgesetzt mit allen Kursen, dem Team und allen Unterstützenden und den neuen Netzwerkpartnern. Außerdem prüfen wir aktuell, ob wir uns für die Auszeichnung „Schule der Vielfalt“ der Regionalen Landesbehörde für Schule und Bildung bewerben.

Welche Erkenntnisse und Botschaften würden Sie anderen Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Vielfalt mitgeben?

Robin Spremberg, SKM Gesellschaft für Niederspannungs-Systemtechnik mbH:
Vielfalt ist nicht nur Herausforderung, sondern auch Chance. Chance für positive Anpassung an sich ändernde Zustände. Chance zum Dazulernen. Das sollte sich niemand entgehen lassen.

Jenny Schröder, LPKF Laser & Electronics SE:
Wir sind überzeugt davon: Vielfalt ist kein Selbstzweck, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. Unternehmen, die Vielfalt leben, sind innovativer, attraktiver für Talente und stärken ihre Position als zukunftsorientierter Arbeitgeberin. Unser Rat an andere Unternehmen: Beginnen Sie jetzt damit, Vielfalt zu fördern, und seien Sie mutig, neue Wege zu gehen. Es lohnt sich! Nutzen Sie die Kreativität Ihrer Mitarbeitenden und gestalten Sie gemeinsam die vielfältige Zukunft Ihres Unternehmens!

Katrin Assion, Akademie für Pflege und Soziales GmbH:
Trauen Sie sich, ungewöhnliche Wege zu gehen. Versuchen Sie immer wieder, eigene Vorurteile abzubauen und lassen Sie sich auf Unterschiedlichkeiten ein. - Es bringt nicht nur eine Erweiterung der eigenen Perspektive, sondern sorgt tatsächlich für Wettbewerbsvorteile: Menschen mit ähnlicher Haltung kommen auf Sie zu als Bewerbende, Interessierte und Kund*innen. Ein vielfältiges Team sorgt für bessere Ergebnisse und die Zusammenarbeit macht dadurch viel mehr Spaß.

Gefragt haben wir die Gewinner*innen des ZUKUNFT braucht VIELFALT-Award 2024: 

  • Robin Spremberg von SKM GmbH, Hersteller von Schaltanlagen und Stromverteilungen, Isernhagen
  • Jenny Schröder von LPKF Laser & Electronics SE, Spezialist Laser Materialbearbeitung, Garbsen
  • Katrin Assion von der APS – Akademie für Pflege und Soziales GmbH, Schule für Aus-, Fort- und Weiterbildung für Fachkräfte im Gesundheitswesen, Hannover

 

Mit der Initiative ZUKUNFT braucht VIELFALT und dem Award setzt die Region Hannover ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige, inklusive Arbeitswelt.

Auch im Jahr 2025 wird der ZUKUNFT braucht VIELFALT-Award 2025 wieder vergeben. Auch Sie möchten Ihr Engagement für Vielfalt sichtbar machen? Hier finden Sie alle Informationen zur Bewerbung.

Kontakt

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Projektleitung & Betriebsberatung
Melanie Albrecht
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Wirtschaftsförderung
Fachbereich Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung
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Finja Hartwig
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