TROIA: Robokind Stiftung bringt Robotik und Künstliche Intelligenz in die Unternehmen der Region Hannover
Die Robokind Stiftung hat mit ihrem Modellprojekt TROIA – Taktile Robotik im Arbeitsumfeld einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft der Arbeitswelt gemacht. Bei der erfolgreichen Abschlussveranstaltung Ende November wurden die Ergebnisse des Projekts präsentiert, das einen bedeutenden Beitrag zur Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in der Region Hannover leistet. Die Zahlen sprechen für sich: Alle gesetzten Ziele wurden nicht nur erreicht, sondern teilweise sogar übertroffen. Das Projekt läuft offiziell noch bis Februar 2025 und zeigt bereits heute beeindruckende Ergebnisse.
Zentrale Herausforderung: Zukunftsfähigkeit durch Robotik und KI
In einer zunehmend digitalen Arbeitswelt sind Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) Schlüsseltechnologien, an denen kein Unternehmen mehr vorbeikommt, wenn es wettbewerbsfähig bleiben will. Die Herausforderung dabei: Ein großer Teil der Fachkräfte muss sich beruflich weiterentwickeln und entsprechend qualifizieren, um mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Hier setzt die Robokind Stiftung an, die sich seit ihrer Gründung 2018 der Qualifizierung von Fachkräften in den Bereichen Robotik und KI widmet. Durch ihre vielfältigen Lehrangebote hat die Stiftung bereits zahlreiche Fachkräfte in diesen Schlüsseltechnologien ausgebildet.
Das Ziel des Modellprojekts TROIA ist es, Robotik und KI direkt in die Unternehmen sowohl der Region Hannover als auch im Flächenland Niedersachsen zu integrieren und durch ein Bottom-up-Qualifizierungsprogramm generationsübergreifend zu verankern. So sollen insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen der Region den Anschluss an die digitale Zukunft nicht verlieren.
Erfolgreiche Umsetzung des Projekts TROIA
Das Projekt TROIA hat von Juli 2022 bis Februar 2025 eine Laufzeit von über zweieinhalb Jahren, doch bereits jetzt sind die Erfolge deutlich sichtbar. Im Rahmen des Projekts wurde das „Robonatives Programm“ entwickelt, ein strukturiertes Qualifizierungsformat für Azubis und Fachkräfte, das in Unternehmen direkt vor Ort implementiert wird. In 14 Erprobungsbetrieben unterschiedlicher Branchen wurden über 20 Automatisierungslösungen getestet und implementiert – und damit sogar mehr als die ursprünglich geplanten 10. Ein großer Teil dieser Lösungen ist nun als Open Source verfügbar, sodass auch andere Unternehmen davon profitieren können. Diese Best-Practice-Beispiele helfen nicht nur den teilnehmenden Betrieben, sondern können als Inspiration für viele weitere Unternehmen dienen, die Robotik in ihre Prozesse integrieren möchten.
Ein weiteres Highlight des Projekts war die Qualifizierung von Auszubildenden zu sogenannten RoboScouts, die in den Unternehmen eine zentrale Rolle spielen. Insgesamt 31 RoboScouts wurden im Rahmen des Programms zu Expert*innen für die Integration von Robotik und KI geschult und haben nicht nur in ihren Betrieben, sondern auch bei der Abschlussveranstaltung eine wichtige Auszeichnung erhalten.
Die zentralen Erfolge im Überblick:
- über 20 Automatisierungslösungen in 14 Erprobungsbetrieben umgesetzt
- Mindestens 2 Unternehmen implementieren Robotik-Anwendungen nachhaltig
- 31 RoboScouts (sowie 23 Fachkräfte als Mentoren der RoboScouts) mit Hilfe eines entsprechenden Qualifizierungsprogramms ausgebildet und ausgezeichnet
- Öffentlich verfügbare Schulungsformate für Fachkräfte und die gesamte Belegschaft, bestehend aus 9 Lerneinheiten, u. a. Podcasts, Online-Kurzschulungen
- Öffentlich zugängliche Videos und ausführliche Anleitungen zu allen umgesetzten Automatisierungen aus den Unternehmen (www.roboscouts.de)
Die Beschäftigungsförderung der Region Hannover mitfinanziert das Projekt TROIA im Rahmen der Robotics City Hannover. Weitere Mittel stammen aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Land Niedersachsen im Rahmen der ESF-Richtlinie zur Unterstützung regionaler Fachkräftebündnisse.
Ausblick auf das Folgeprojekt KIRIA
Das Projekt TROIA legt die Grundlage für das Folgeprojekt KIRIA – Künstliche Intelligenz und Robotik im Arbeitsumfeld, das ab 2025 starten wird. Der Fokus von KIRIA liegt auf der Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), insbesondere im Bereich des Maschinellen Sehens. Ziel des Projekts ist es, den Unternehmen und ihren Mitarbeitenden das notwendige Wissen zu vermitteln, um KI erfolgreich im eigenen Betrieb zu implementieren.
Wie schon im Rahmen von TROIA, wird auch KIRIA ein Tandemprogramm für Azubis und Fachkräfte beinhalten. Durch die Ausbildung von mindestens 16 KI-Botschafter*innen sollen in den teilnehmenden Unternehmen Pilotprojekte zum Einsatz von KI realisiert und dabei gezielt Kompetenzen vermittelt werden. Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, die entwickelten Lernmodule in den Lehrplänen der Berufsschulen zu verankern und so einen nachhaltigen Beitrag zur Qualifizierung zukünftiger Fachkräfte zu leisten.
Fazit: Eine erfolgreiche Zukunft für die Region Hannover
Das Modellprojekt TROIA zeigt, wie durch die gezielte Integration von Robotik und Künstlicher Intelligenz in Unternehmen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden kann, sondern auch eine neue Fachkräftegeneration entsteht, die auf die technologischen Herausforderungen der Zukunft vorbereitet ist. Mit der erfolgreichen Umsetzung der Ziele und der nachhaltigen Implementierung von Robotik in den Betrieben der Region Hannover hat die Robokind Stiftung einen wichtigen Beitrag zur digitalen Transformation der Region geleistet.
Das Folgeprojekt KIRIA verspricht, diesen Erfolg weiter auszubauen und die Region als Vorreiter im Bereich der KI-gestützten Automatisierung zu etablieren. Die Robokind Stiftung bleibt damit eine treibende Kraft für die digitale Zukunft der Arbeitswelt und bietet den Unternehmen der Region die Möglichkeit, sich frühzeitig auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten.
Kontakt
Hanna Sander-Böving
Region Hannover
Beschäftigungsförderung
Fachbereich Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung