Hola Kita! Spanische Erzieherinnen bereichern Kitas

Pilotprojekt öffnet Türen
Das Projekt „Hola Kita! - Anerkennungsbegleitung spanischer Erzieher*innen“ ist eine erfolgreiche Kooperation zwischen der Region Hannover, den Städten Langenhagen, Seelze und Garbsen, sowie der BBS Neustadt und dem Caritasverband Hannover e. V. Im Rahmen dieses Pilotprojekts sind derzeit 13 Kindertagesstätten in den genannten Kommunen beteiligt. Das Projekt nahm bereits in der Pandemiezeit Formen an, als erste Ideen für die Zusammenarbeit entwickelt wurden. Seit September 2024 sind 14 Erzieherinnen aus Spanien nach Deutschland gekommen. Sie wohnen bei Gastfamilien und besuchen den Deutsch-Sprachkurs an der VHS Langenhagen, um ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen. Darüber hinaus absolvieren sie ein einjähriges Schulprogramm an der BBS Neustadt, am Außenstandort in Langenhagen, um einen vollwertig anerkannten Abschluss als Erzieherin in Deutschland zu erlangen. Die Berufsschule, die seit eineinhalb Jahren als Fachschule für Sozialpädagogik in Teilzeit fungiert, bietet den spanischen Fachkräften eine praxisorientierte Ausbildung. Der erste Schultag der Erzieherinnen war am 10. Februar 2025, dem Tag der Auftaktveranstaltung.
Auftakt mit hoher Dankbarkeit

Die Auftaktveranstaltung des Projekts „Hola Kita“ fand am 10. Februar 2025 in der Kindertagesstätte Brinker Park in Langenhagen statt und zog über 65 Teilnehmende an. Die Stimmung war durchweg positiv und voller Energie. Neben den 14 spanischen Erzieherinnen nahmen auch die Bürgermeister von Langenhagen, Seelze und Garbsen an der Veranstaltung teil, die ein starkes Zeichen der Unterstützung setzten. Die Grußworte waren von großer Dankbarkeit gegenüber allen Beteiligten geprägt – seitens der Region Hannover und den Kommunen über die Kitas und Gastfamilien bis hin zur BBS Neustadt und dem Caritasverband Hannover e.V. als Initiator des Projekts. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung des Projekts, das den 14 Spanierinnen eine neue berufliche Perspektive in Deutschland eröffnet und gleichzeitig menschliche Türen öffnet. In Spanien gibt es einen Überhang an Erzieherinnen, daher gestaltet sich die Jobsuche als sehr schwierig. „Hola Kita!“ ist daher eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Es wurde betont, wie das Projekt die Vielfalt in den Kitas auf ganz besondere Weise lebt und wie Engagement, Vertrauen und Offenheit sowohl seitens der Spanierinnen als auch seitens der aufnehmenden Kindertagesstätten und aller am Projekt beteiligten Partner*innen zum Erfolg dieses Vorhabens beitragen.
Zukunft gestalten am Beispiel von Mireia

Eine der spanischen Erzieherinnen, die nach Deutschland gekommen sind, heißt Mireia Alexandri Bertran. Sie ist 26 Jahre alt und arbeitet im Rahmen des Projekts seit dem 09. September 2024 im Kath. Familienzentrum St. Maria-Regina in Garbsen. Mireia besucht gemeinsam mit den anderen Spanierinnen den Deutschkurs der VHS Langenhagen. Dabei schätzt sie besonders ihren Lehrer, der nicht nur im Sprachkurs, sondern auch neben dem Unterricht für Fragen zur Verfügung steht. Die vielen neuen Vokabeln, die sie im Berufssprachkurs lernt, kann sie direkt in ihrem Arbeitsumfeld der Kita anwenden. Abseits des Sprachkurses gibt es auch persönliche Erfolge zu berichten: Nach einer sehr stressigen Wohnungssuche hat sie zusammen mit einer Kollegin eine passende WG in Garbsen gefunden – ein großer Schritt, auf den sie sehr stolz ist. Aber auch beruflich geht es ihr sehr gut. Mireia liebt die Arbeit mit den Kindern und freut sich jeden Tag auf die Zeit in der Kita. Ihre Kolleg*innen sind offen und freundlich, und sorgen dafür, dass sie sich wohlfühlt. Besonders schön ist, dass es auch drei spanischsprachige Kinder gibt, die ihr das Gefühl geben, ein Stück Heimat im Arbeitsalltag zu haben. Die Lebensfreude der Kinder macht die Arbeit für sie umso schöner.
Wertvoller Austausch und eine neue Heimat
Die spanischen Erzieherinnen und die Kitas in der Region sind äußerst glücklich über die Zusammenarbeit, besonders angesichts des hohen Fachkräftemangels. Die Spanierinnen verstärken die Kita Teams, denn sie arbeiten „on top“, stärken damit nicht nur die Fachkräfteversorgung, sondern setzen auch ein klares Zeichen für positive Zuwanderung. Trotz der vielen Ungewissheiten haben die spanischen Erzieherinnen viel Mut bewiesen. Der Erfolg basiert vor allem auf persönlichem Kontakt und gezielter Sprachförderung. Zwei der 14 Spanierinnen sind sogar mit ihrem festen Freund nach Deutschland gekommen, was die besondere Entschlossenheit unterstreicht. Der Deutsch-Sprachkurs ist im April 2024 in Spanien gestartet. Die Zeit zum Erlernen der neuen Sprache war sehr knapp. Doch die Motivation und Begeisterung der Teilnehmerinnen ist ungebrochen.
Ein wichtiger Schritt gegen den Mangel an Fachkräften bei der Kinderbetreuung in der Region Hannover und ein starkes Zeichen für positive Zuwanderung!
Kontakt
Leena Wilke
Region Hannover
Beschäftigungsförderung
Fachbereich Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung
