Erfolgreiche Konfliktlösung im Fokus: Neue Strategien für KMU

In einer Welt, die sich schnell verändert, stehen Unternehmen oft vor potenziell konfliktreichen Herausforderungen. Auseinandersetzungen innerhalb der Belegschaft, zwischen Abteilungen oder auch mit externen Partner*innen und Institutionen sorgen nicht nur für Frustration und Unsicherheit, sondern können auch die Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen – im schlimmsten Fall bis hin zu Kündigungen. Doch es muss nicht so weit kommen. Wenn innerbetriebliche Konflikte frühzeitig erkannt und gemeinsam konstruktiv angegangen werden, lassen sich diese Spannungen erfolgreich lösen. Wie Personalverantwortliche genau diesen Prozess unterstützen und gestalten können, zeigt die neue Workshop-Reihe, die praxisnahe Ansätze für eine konfliktfreie Unternehmenskultur vermittelt.

KMU in ihrer Wettbewerbsfähigkeit bestmöglich unterstützen – ein Statement der Projektkoordinatorin Frau Dr. Mahzad Peschke

© Region Hannover

Unternehmen steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit, wenn sie erfolgreich Mitarbeitende binden und finden. Eine Möglichkeit der Mitarbeitendenbindung kann durch systematische und präventive „Konfliktlösung“ erfolgen. Wie dies für Personalverantwortliche gelingen kann, wird in der neuen Workshop-Reihe vermittelt und mit den Teilnehmenden diskutiert.

Das ist wichtig, denn wer will schon in einem konfliktreichen Arbeitsumfeld arbeiten? - Konflikte können das Tagesgeschäft und natürlich auch das Miteinander im Unternehmen massiv stören. Eine Konfliktbearbeitung ist (meistens) unangenehm, kostet Zeit, viel Überwindung und auch Emotionen. Da ist Weggucken die bequemste Strategie, aber die Folgenschwerste. Denn die volkswirtschaftlichen Kosten durch Fluktuation von Mitarbeitenden belaufen sich laut Gallup-Studien auf ca. 118,4 Milliarden Euro jährlich. Diese Kosten mindern die Wirtschaftskraft.

Um Personalverantwortlichen einen Methodenkoffer an die Hand zu geben, wie sie in ihrem Unternehmen Konflikte ansprechen und lösen können, ist die Beschäftigungsförderung der Region Hannover in Kooperation mit dem Bundesverband für Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt e.V. (BMWA) getreten.

Was ist das Ziel des neuen Angebots?

Konflikte sind konstruktiv zu lösen, damit sich Mitarbeitende wieder auf ihre Arbeit konzentrieren und damit störungsfreie Arbeitsabläufe ermöglicht werden können. In Zeiten des hohen Fachkräftebedarfs sind die Steigerung der Mitarbeitenden-Performance durch ein positives Arbeitsklima essentiell. Dies gelingt u.a. durch eine gemeinsame Konfliktlösung.

Wie erfolgt die Umsetzung, und wie ist die Resonanz zur neuen Workshop-Reihe?

Über Konflikte zu sprechen bedarf eine vertrauensvolle Atmosphäre. Daher wird das Format branchenübergreifend angeboten. Die Workshop-Reihe gliedert sich in vier in sich thematisch aufeinander aufbauende Module. Jeder Durchlauf umfasst eine feste Gruppe bestehend aus max. 12 Teilnehmenden und einem zeitlichen Umfang von 4 Stunden pro Termin. Die Modulinhalte basieren auf den aktuell wissenschaftlichen Stand und der inhaltliche Feinschliff erfolgt gemeinsam mit dem BMWA. Personalverantwortliche u.a. aus den Branchen Gesundheit, Immobilien, Logistik und Einzelhandel haben im ersten Durchlauf teilgenommen. Nach kurzer Zeit gab es bereits eine Warteliste mit Personen, die gern an dem zweiten Durchlauf teilnehmen möchten.

Ist das ein Zeichen von Schwäche, wenn sich Führungskräfte externe Unterstützung von Mediator*innen holen, um innerbetriebliche Konflikte zu lösen?

Es ist ein Indiz für klare Führungsstärke zu sagen: „Wir greifen zurück auf das Expertenwissen und den Erfahrungsschatz, z. B. von Mediator*innen!“ Sogar wirtschaftlich betrachtet, ist es klüger sich Unterstützung zur Konfliktlösung zu holen, wenn man nicht mehr weiterweiß. Denn es ist gar nicht so selten, dass auch langjährig Beschäftigte mit wichtigen Knowhow aufgrund von ungelösten Konflikten das Unternehmen verlassen. Das ist gleich eine doppelte Katastrophe: Neue Mitarbeitende– in Zeiten des hohen Fachkräftebedarfs –  zu finden und einzuarbeiten ist zeit- und kostenintensiv.

Wie geht es mit der neuen Service-Leistung weiter?

Das Angebot wird mit unserem Kooperationspartner dem Bundesverband Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt e.V. in 2025 fortgesetzt, denn die Anmeldezahlen der Unternehmensvertreter*innen zeigen, dass ein großer Bedarf besteht, sich in den eigenen Konfliktlösungsfähigkeiten zu schulen und von Erfahrungen anderer zu lernen.

Die Termine stehen bereits fest und die Workshop-Reihe startet am 3. März 2025.