Gründungsstory Oktober 2023: Marcley

Grüner Strom für Mehrfamilienhäuser

Wie kann man die Flächen von Mehrfamilienhäusern für die Produktion von grünem Strom nutzbar machen? Die Idee dazu kam den Energieexperten Florian Schnipkoweit, Florian Schulte und Friedrich Grimm bei einem Besuch des Berliner Fernsehturms mit dem Blick auf leere Dächer: Heute ermöglichen die drei mit ihrem Unternehmen MARCLEY Wohnungseigentümern von Mehrfamilienhäusern eine Solarlösung auf dem eigenen Dach -  ohne, dass hierfür Investitionen oder Aufwand für die Eigentümer anfallen. Die Bewohner profitieren durch grünen Strom, der sogar günstiger als der vom regionalen Grundversorger ist. Das aufstrebende Greentech-Startup ist seit Dezember 2022 am Markt und hat sich vor Kurzem bereits eine sechsstellige Pre-Seed-Finanzierungsrunde gesichert.   

 

© Kevin Münkel

 

 

Ihr Drei, was ist das Besondere an eurer Idee?

Wer bisher in einem Mehrfamilienhaus eine Solaranlage aufs Dach haben wollte, musste sich um alles Mögliche kümmern, Anträge stellen, Handwerker suchen, Preise vergleichen und sogar eine eigene Firma gründen, um Strom ins Netz einspeisen zu dürfen. Nicht alle sind von diesem Aufwand begeistert, schon gar nicht, wenn man erst einmal kräftig investieren muss. Einige können oder wollen das altersbedingt vielleicht gar nicht mehr leisten. Hier setzen wir an und nehmen den Eigentümer*innen den Aufwand und auch die notwenigen Investitionen ab. Diese stellen uns lediglich die Dachfläche zur Verfügung und profitieren noch dazu im eigenen Haus vom grünen Strom. Der Strompreis ist sogar günstiger als beim regionalen Grundversorger. Und dafür müssen sie nicht mal was bezahlen.

Warum macht ihr das? Und wie rechnet sich das für euch?

Wir wollen die Energiewende beschleunigen. Aktuell profitieren in Deutschland nur 0,2 Prozent der Mehrfamilienhäuser von Solarenergie, bei Einfamilienhäusern sind es immerhin schon 15,4 Prozent. Wir wollen aber grüne Energie für alle verfügbar machen. Dazu zählen vor allem Eigentumsgemeinschaften, Hausverwaltungen und Genossenschaften mit ihren Mieter*innen. Wir bieten Lösungen für Mehrfamilienhäuser ab 15 Parteien an und kümmern uns um wirklich alles. Die Solaranlage wird komplett von uns finanziert. Dafür bieten wir den produzierten Strom den Bewohner*innen günstiger an und überschüssige Energie wird ins Netz eingespeist. Inzwischen sind wir mit insgesamt acht Kolleg*innen unterwegs, um von unserer Idee zu überzeugen, die ersten Anlagen zu planen und umzusetzen.


© Kevin Münkel

MARCLEY GmbH

Walderseestraße 7, 30163 Hannover

Tel: 0176 – 176 63668683

E-Mail: info@marcley.de

www.marcley.de  


 

Wie hat Euch hannoverimpuls bei der Gründung zur Seite gestanden?

Mit hannoverimpuls hatten wir von Anfang an einen starken Befürworter unserer Idee. Wir haben die Plug-&-Work-Förderung gewonnen, waren in diesem Jahr mit unserer Idee für den Startup-Impuls-Wettbewerb nominiert und haben durch diese Kontakte die Pre-Seed-Finanzierungsrunde bekommen. Das sind alles Partner*innen, die an uns und unsere Idee glauben.

Welche Tipps habt ihr für andere Gründer*innen?

Wir haben jahrelang als Gründungsberater gearbeitet und darüber viel Erfahrung sammeln können. Jetzt können wir das, was wir anderen empfohlen haben, selbst umsetzen: Das Allerallerwichtigste ist es, mit möglichst vielen Menschen über die Idee zu sprechen. Habt keine Angst davor, dass die Idee geklaut wird. Es ist sowieso unwahrscheinlich, dass auf eure Idee noch kein anderer Mensch vor euch gekommen ist. Stellt eurer Zielgruppe so viele Fragen wie möglich. Vor allem, wenn ihr ein Produkt verkaufen wollt. Bekommt heraus, wo eure potenziellen Kund*innen Probleme haben und arbeitet weiter an eurer Lösung. Es steckt auch ein bisschen Magie dahinter, nichts Konkretes zu haben und viele Fragen zu stellen. So baut ihr aber eure Idee gleich um die Zielgruppe drumrum und nicht an ihr vorbei. Und noch ein Tipp: Netzwerkt so viel ihr könnt, denn das ist ganz viel wert.

Marcus Rohde, Bereichsleiter Gründung und Entrepreneurship
hannoverimpuls GmbH, über das MARCLEY-Team und sein Business-Konzept:

Wir waren von Anfang an von der Idee überzeugt. So einfach sie auch klingt, umso komplexer ist sie in der Umsetzung. Doch bei dem Know-how der Gründer sind wir uns sicher, dass wir schon bald die ersten Solaranlagen von MARCLEY auf Hannovers Mehrfamilienhäusern sehen werden.

 

 

 

 

 

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