INVESTMENTMARKT
Weltbekannte Marken, eine starke mittelständisch geprägte Wirtschaft und herausragende Forschungseinrichtungen sind in der niedersächsischen Landeshauptstadt und Region Hannover zuhause. Über 50.000 Unternehmen mit rund 525.000 Beschäftigten machen Hannover zum bedeutendsten Wirtschaftsraum Niedersachsens. Die positive Entwicklung hat in den letzten Jahren eine nachhaltige Nachfrage nach Immobilien in allen Teilmärkten mit sich gebracht und die Position Hannovers als bedeutendster Standort nach den sieben großen A-Städten in Deutschland gefestigt und ausgebaut. Hannover bietet attraktive Investmentchancen und zieht nationale und internationale Investorinnen und Investoren an, die in werthaltige Standorte investieren wollen.
MARKTSTIMMUNG UND TRENDS
Der außergewöhnlich lange Aufschwung am deutschen Investmentmarkt, der seit 2010 sinkende Renditen und auch am Standort Hannover steigende Investmentvolumen mit sich brachte, scheint vorerst gebremst zu sein. Eine Zinswende und damit eine mögliche Korrektur an den Immobilienmärkten wurde zwar schon seit längerem erwartet, allerdings überrascht die Dynamik, mit der sich diese Transformation aktuell vollzieht. Das Investmentmarktumfeld hat sich innerhalb weniger Monate einschneidend gewandelt. Entsprechende Anpassungsprozesse und damit einhergehende Unsicherheiten sorgen vor allem an B-Standorten wie Hannover für eine geringe Transaktionsaktivität.
Der Anlagedruck vieler Investorinnen und Investoren ist nach wie vor hoch. Zudem zeigen sich die regionalen Büroflächenumsätze bislang vergleichsweise stabil, bei Logistikimmobilien gab es 2021 sogar einen Rekordumsatz. Die Perspektiven für das Wachstum der Mieten haben sich in den Teilmärkten Büro und Logistik bei den Top-Objekten zuletzt sogar noch verbessert. Egal, welchen Teilmarkt man betrachtet: Keines der aktuellen Core-Projekte lässt das Thema Nachhaltigkeit außen vor, die ESG-Ziele werden entsprechend berücksichtigt und bedienen damit grundsätzlich passgenau die Investorennachfrage.
Der deutliche Rückgang bei den abgeschlossenen Transaktionen liegt nach Einschätzung der regionalen Marktakteurinnen und Marktakteure vor allem im Auseinanderdriften der Preisvorstellungen zwischen Kauf- und Verkaufseite begründet. Eine mangelnde Zahlungsbereitschaft trifft aktuell auf hohe Kaufpreisvorstellungen, beide Seiten bewegen sich nur wenig oder sehr langsam aufeinander zu. Solange sich diese Lücke nicht schließt, werden perspektivisch nur wenige Transaktionen erfolgreich abgeschlossen. Mit Blick auf wenige laufende und neu begonnene Verkaufsprozesse wird das Transaktionsvolumen auch zum Jahresende vergleichsweise niedrig ausfallen.
Kurz- und langfristig marktprägende Entwicklungen hinterlassen deutlich ihre Spuren: Zinsen, Inflation, Energiepreise und die Folgen des Krieges in der Ukraine sowie der andauernden Corona-Pandemie und der fortschreitenden Klimakrise verunsichern viele potenzielle Investorinnen und Investoren, die sich in die Marktbeobachtung zurückziehen. Zu unsicher und unabwägbar erscheinen derzeit die sich zuspitzenden Krisen und Herausforderungen. Sobald sich die Trends in den erwähnten Entwicklungen klären und festigen, ist damit zu rechnen, dass auch am regionalen Markt die Käuferinnen und Käufer aktiv zurückkehren und sich auf beiden Seiten die Preisvorstellungen entsprechend anpassen. Mit Notverkäufen von Core-Projekten ist deshalb nicht zu rechnen. Allerdings könnte es bei bestimmten Projektentwicklungen zu veränderten Nutzungen und neuen Bewertungen kommen, wenn die Mischung aus steigenden Baukosten, Zinsen und sich verengenden Exit-Faktoren dazu führt, dass die auf früheren Annahmen aufbauenden Kalkulationen nicht mehr aufgehen.