Übernachtungen in der Landeshauptstadt auf Höchststand

Hotelimmobilienmarkt

Aufwärtstrend setzt sich fort, über 4 Mio. Übernachtungen in Stadt und Umland

 

Der Tourismus in Deutschland und auch in der Region Hannover hat sich von der Pandemie spürbar erholt: In der Region Hannover wurden im vergangenen Jahr 2023 erstmals seit 2019 wieder knapp über 4 Mio. Übernachtungen gezählt. Die Zahl der Übernachtungen in der Landeshauptstadt Hannover erreichte mit 2,36 Mio. sogar einen neuen Höchststand und lag gut 20.000 Aufenthalte höher als noch 2019.

 

 

Marktstimmung und Trends

Im Jahr 2019 erreichten die Übernachtungszahlen in der Stadt Hannover und im Umland mit 4,25 Millionen Übernachtungen einen Rekordwert. In den Folgejahren wurde Hannover als Messestandort besonders stark von den Pandemiebeschränkungen getroffen, was ab 2020 zu einem drastischen Rückgang der Übernachtungszahlen führte.

Viele Unternehmen konnten in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund fehlender Nachfrage nicht ihre volle Kapazität ausschöpfen. Seit 2022 ist jedoch ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar, der sich auch im Jahr 2023 fortsetzte.

Zahlen ab Jahresmitte 2022 auf Vor-Corona-Niveau

In Stadt und Umland Hannover wurden 2023 knapp 4,05 Mio. Übernachtungen gezählt. In der Stadt Hannover stieg die Anzahl der Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr um 16 % auf ca. 2,36 Mio.

Grund für die Erholung war das endgültige Wegfallen aller Beschränkungen der Corona-Pandemie, welche 2022 in den Monaten Januar bis April bei Veranstaltungen, Messen und allgemeinen Zusammenkünften noch vorhanden waren. Damit lag die Zahl der Übernachtungen in der Landeshauptstadt sogar um etwa 20.000 Nächte höher als im Jahr 2019.

In der Region Hannover wurden im vergangenen Jahr 2023 erstmals seit 2019 wieder knapp über 4 Mio. Übernachtungen gezählt. Das sind zwar immer noch etwa 5 Prozent weniger als im Rekordjahr 2019, aber mit plus 0,45 Mio. Übernachtungen nochmal deutlich mehr Gäste als 2022 (+12,5 %).

Die Zahl der Übernachtungen in der Landeshauptstadt Hannover erreichte mit 2,36 Mio. sogar einen neuen Höchststand und lag gut 20.000 Aufenthalte höher als noch 2019.

Durchschnittliche Zimmerrate erholt sich

Die Rückkehr von Geschäftsreisenden, Messen und Events, das Nachholen vieler privater Feiern sowie der Wegfall pandemiebedingter Beschränkungen führten ab Mitte 2022 zu einer erheblichen Steigerung der Auslastung und Buchungen. Dieser positive Trend setzte sich auch 2023 mit einem weiteren leichten Anstieg fort.

Die durchschnittliche Zimmerauslastung in Hannover lag 2023 bei etwa 58 %. Der durchschnittliche Zimmerpreis stieg von 95,90 Euro auf 104,80 Euro. Dadurch verbesserte sich der durchschnittliche Erlös pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) in Hannover im Jahr 2023 um 6 Euro auf 60,90 Euro.

Bettenangebot wird wieder ausgeweitet

Nach dem Rückgang der Angebotskapazitäten während der Corona-Pandemie wurde schon 2022 ein deutlicher Anstieg von rund 1.230 Hotelbetten allein in der Stadt Hannover gegenüber dem Vorjahr registriert. Auch 2023 wuchs die Hotelbettenanzahl um weitere 210 an und erreicht nun fast 10.500 Betten. Sie verteilen sich auf insgesamt 43 Hotels.

Auch in der Region Hannover haben die Hotelbetriebe 2023 bedingt durch die gestiegene Anzahl an Übernachtungen wieder mehr Betten angeboten. Insgesamt stieg die Zahl 2023 im Vergleich zum Vorjahr um rund 800 Betten im Jahresmittel an.

Investmentmarkt steht bei Hotel still

Während es 2022 in Hannover noch Hoteltransaktionen auf niedrigem Niveau (37 Mio. Euro) gab, stand der Investmentmarkt 2023 und im ersten Halbjahr 2024 still. Es wurden keine Transaktionen im Hotelsegment registriert.

Die vor der Corona-Pandemie noch erwartete zunehmende Dynamik im Markt ist weitgehend ausgesetzt. Anleger*innen preisen diese Risikoerhöhungen in ihre Investitionsbetrachtung ein. Die Erwartungen der Marktteilnehmer*innen in Bezug auf die Spitzenrendite für Hannover lagen 2023 bei 5,6 %. Für 2024 wird ein weiterer Anstieg um 40 Basispunkte auf 6 % prognostiziert.

Ausblick: Wirtschaftliche Lage bleibt angespannt

Die Pandemie ist zwar überstanden und die Übernachtungs-zahlen erholen sich, insbesondere bei touristischen Reisen und über ein breiter aufgestelltes Tagungsgeschehen und entsprechende MICE-Veranstaltungen (Meetings, Incentives, Conventions and Exhibitions).

Dennoch ist die Stimmung bei den Akteur*innen durchwachsen. Die großen internationalen Leitmessen konnten noch nicht wieder an die Jahre vor 2020 anknüpfen, Probleme wie Fachkräftemangel und steigende Betriebskosten sind für die Hotellerie nicht schnell lösbar und die geopolitischen Unsicherheiten dämpfen tlw. die wichtige Nachfrage aus dem Ausland bei Geschäftsreisenden.

Die aktuellen Marktchancen für neue Projekte sind deshalb schwer einzuschätzen. Die in Hannover und im Umland angestoßenen, durchfinanzierten und betreibergesicherten Hotelprojekte sind während der Pandemie vorangetrieben worden. Die Unsicherheiten durch Energiepreissteigerung, Inflation, Zinsanstieg und die angespannte Situation in der Bauwirtschaft haben aber bei allen Projekten zu Verzögerungen geführt.

Die grundsätzliche Attraktivität des Hotelstandorts Hannover für die Immobilienwirtschaft wird durch die in den letzten fünf Jahren realisierten sowie geplanten und tlw. in Bau befindlichen Projekte unterstrichen.

In der Stadt Hannover sind seit Anfang 2020 zehn Hotels mit insgesamt rund 1.500 Zimmern eröffnet worden. Zuletzt wurde der ehemalige Loccumer Hof revitalisiert und Anfang Mai 2024 als June Six Hotel mit 114 Zimmern neu eröffnet.

In Laatzen eröffnete in Nähe zur Messe im ersten Halbjahr 2024 das PHIL & MAX Hotel (72 Zimmer). Zwei Hotels, die später von der Premier Inn Gruppe betrieben werden sollen, mit zusammen knapp 400 Zimmern sind im Bau und gehen voraussichtlich ab 2025 an den Start. Die angekündigte Revitalisierung des ehem. Maritim-Hotels (285 Zimmer) vollzieht sich nur sehr schleppend und wird sich wohl weiter verzögern.

 

Trotz schwieriger Marktlage eröffnen zehn neue Hotels mit rund 1500 Zimmern seit 2020

 

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