Kaufkraft und Einzelhandel

Die Region Hannover ist einer der umsatzstärksten Handelsstandorte in Deutschland.

Neben der Innenstadt von Hannover mit den Top-Lagen Georgstraße, Große Packhofstraße, Bahnhofstraße und Karmarschstraße prägen regionsweit Fachmarktagglomerationen, Shoppingcenter, Stadtteillagen und attraktive Innenstädte im Umland den Einzelhandelsstandort Hannover.

Für das Jahr 2024 liegen die Erwartungen für den Einzelhandelsumsatz in der Region Hannover bei insgesamt 8,6 Mrd. Euro.

Kaufkraft und Umsatz

  • Die Kaufkraft in der Region Hannover wird 2024 insgesamt 33,0 Mrd. Euro betragen. Das entspricht einer durchschnittlichen Kaufkraft von 27.943 Euro je Einwohner*in bzw. einem Kaufkraftindex von 100,0 bezogen auf die durchschnittliche Kaufkraft in Deutschland.
  • Die Einzelhandelskaufkraft wird 9,0 Mrd. Euro betragen. Die durchschnittliche Einzelhandelskaufkraft liegt bei 7.669 Euro je Einwohner*in bzw. einem Einzelhandelskaufkraftindex von 101,6 bezogen auf die durchschnittliche Einzelhandelskaufkraft in Deutschland.
  • Der tatsächliche Einzelhandelsumsatz wird auf 8,6 Mrd. Euro prognostiziert. Das entspricht einem Einzelhandelsumsatz von 7.266 Euro je Einwohner*in bzw. einem Einzelhandelsumsatzindex von 110,5 bezogen auf den durchschnittlichen Einzelhandelsumsatz in Deutschland.

Umsatzstarke Kommunen im Einzelhandel sind u.a. Isernhagen, Laatzen, Burgwedel, Garbsen sowie die Landeshauptstadt Hannover. Einzelhändler in Kommunen abseits der großen Einzelhandelsstandorte an den Hauptverkehrsachsen haben es dahingegen eher schwer, einen vergleichbaren Umsatz zu erwirtschaften.

  

Definitionen und Hinweise

Die Kaufkraft ist definiert als die Summe aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung, bezogen auf den Wohnort. Neben dem Nettoeinkommen aus selbstständiger und nichtselbstständiger Arbeit werden ebenso Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen zur Kaufkraft hinzugerechnet.

Von diesem verfügbaren Einkommen werden alle Ausgaben einer*s Verbrauchers*in wie Lebenshaltungskosten, Versicherungen, Miete und Nebenkosten, Bekleidung oder das Sparen beglichen. Der Kaufkraftindex gibt die prozentuale Abweichung vom Bundesdurchschnitt (Indexwert=100) an.

Bei der Ermittlung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft werden nur die Anteile berücksichtigt, die für Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung stehen, darunter die Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel, Kleidung und Schuhe, Güter für die Haushaltsführung, Körper- und Gesundheitspflege, Bildung und Unterhaltung sowie persönliche Ausstattung. Ausgaben für Kraftfahrzeuge und Brennstoffe sowie Dienstleistungen und Reparaturen bleiben unberücksichtigt.

  • Der Einzelhandelskaufkraftindex gibt die prozentuale Abweichung der Einzelhandelskaufkraft einer Region vom Bundesdurchschnitt (Indexwert=100) an.

  • Der Einzelhandelsumsatz spiegelt die tatsächliche Verteilung der stationären Einzelhandelsumsätze wider. Im Gegensatz zur Einzelhandelskaufkraft, die am Wohnort der*s Konsument*innen erhoben wird, wird der Einzelhandelsumsatz am Standort des Einzelhandels gemessen.

  • Der Einzelhandelsumsatzindex stellt folglich die prozentuale Abweichung vom Durchschnitt der Bundesrepublik (Indexwert=100) dar. Abweichungen über dem Basiswert deuten auf einen umsatzstärkeren Einzelhandel hin bzw. eine Abweichung unterhalb des Basiswertes deutet auf vergleichsweise niedrigere Umsätze.

  • Die Einzelhandelszentralitätskennziffer wird durch das Verhältnis von potenzieller Einzelhandelskaufkraft vor Ort zum tatsächlichem Einzelhandelsumsatz vor Ort berechnet (ohne Online- und Versandhandel). Sie ist eine Messzahl für die relative Attraktivität eines Gebietes als Einzelhandelsstandort. „Die in den letzten Jahren deutlich gewachsene […] Bedeutung des Online-Handels führt in Konsequenz dazu, dass alle Städte mit einer Einzelhandelszentralität von nicht mehr als ca. 114,7 (Stand: 2024) einen Kaufkraftabfluss verzeichnen“ (MB Research 2024).

  • „Die Kaufkraftbindungsquote (in Prozent) bezieht sich auf die Absolut-Beträge in Euro und damit die absolute Fähigkeit eines Gebietes, die Einzelhandelsrelevante Kaufkraft der Bevölkerung des eigenen Gebietes und anderer Gebiete innerhalb des eigenen Gebietes zu binden. Gebiete mit einer Kaufkraftbindungsquote von über 100% erzielen höhere Kaufkraftzuflüsse als -abflüsse, Gebiete unter 100% mehr Kaufkraftabflüsse an andere Gebiete und/oder den Onlinehandel“ (MB Research 2024).

  

zuletzt aktualisiert: 11/2024

 

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